


Memoryscapes of Post-Yugoslavia: Toward a Typology of Monumental Semiosis
In ihrer Dissertation Memoryscapes of Post-Yugoslavia: Toward a Typology of Monumental Semiosis untersucht Ena Kukić die räumlichen Grundlagen des kollektiven Gedächtnisses im post-jugoslawischen Raum und entwickelt eine umfassende Typologie, die von mittelalterlichen Stećci über sozialistische Spomenici bis zu jüngsten Nachkriegsmonumenten reicht. Im Zentrum der Arbeit steht der Prozess der monumentalen Semiose – jener Mechanismus, durch den Objekte im Laufe der Zeit Bedeutung aufnehmen, wandeln und kommunizieren. Anstatt Monumentalität als inhärente Eigenschaft zu begreifen, zeigt die Studie, wie sie sich aus historischem Bezug, materieller Präsenz und sich wandelnder gemeinschaftlicher Interpretation herausbildet. Durch die Aufzeigung, wie auch alltägliche Strukturen erinnerungstragende Bedeutung gewinnen können, führt die Dissertation das Konzept der unbeabsichtigten Monumente ein und bietet damit eine Alternative zur politisch motivierten Auslöschung der sozialistischen Architektur. So macht die Arbeit deutlich, wie Erinnerung aus alltäglicher Erfahrung statt aus formaler Symbolik entstehen kann und eröffnet einen Rahmen für inklusive und authentische Formen des Gedenkens in einem umkämpften Erinnerungsraum.
Autorin: Ena Kukić
Dissertation
250 Seiten
Englisch
September 2025



